Handwerker:innen gesucht: In welchen Städten wird man eher online fündig
Ob Badsanierung, Dachreparatur oder neue Wärmepumpe – die Nachfrage nach Handwerker:innen in Deutschland ist ungebrochen hoch. Doch wer in einer Großstadt eine:n Handwerker:in sucht, stößt online oft auf gähnende Leere. Unsere neue Analyse untersucht das Handwerkerangebot und somit die digitale Auffindbarkeit mithilfe von Google-Suchvolumen und Gelbe-Seiten-Einträgen. Dabei zeigt sich: In Metropolen sind Handwerksbetriebe deutlich schwerer auffindbar als in Klein- und Mittelstädten. Während Großstädte mit einer massiven Nachfrage-Angebots-Lücke kämpfen, sind Kleinstädte sogar häufig überversorgt.
Trotz hoher Nachfrage, wenig digitales Angebot in Großstädten
In den Top 10 deutschen Großstädten beträgt das durchschnittliche monatliche Suchvolumen nach Handwerker:innen 6,67 pro 1.000 Einwohner:innen – der höchste Wert aller Städtegrößen. Allerdings liegt die Durchschnittsanzahl an Suchergebnissen nur bei 1,24 pro 1.000 Einwohner:innen. Somit prallen hoher Bedarf und geringes Angebot/digitale Sichtbarkeit aufeinander. Besonders drastisch zeigt sich das Missverhältnis in den Städten Frankfurt am Main (0,05 Treffer/Suche), Berlin (0,13) und Stuttgart (0,15).
In deutschen Kleinstädten herrscht Überangebot statt Lücke
Die untersuchten Kleinstädte verzeichnen im Durchschnitt fast achtmal so viele Handwerker:innen (9,62 pro 1.000 Einwohner:innen) wie die Großstädte. Absolute Spitzenreiter sind Korntal-Münchingen und Gerlingen: Hier gibt es die meisten Handwerker:innen pro 1.000 Einwohner:innen. Im Angebot–Nachfrage-Vergleich sind diese Kleinstädte mit 4,28 und 3,27 Online-Treffern pro Suche klar überversorgt. Sprich: Handwerker:innen in Kleinstädten sind nicht nur stärker vertreten, sondern auch digital präsenter.
Mittelgroße Städte zwischen den Extremen
Mit durchschnittlich 2,89 Suchtreffern pro 1.000 Einwohner:innen und einem Treffer-/Suche-Verhältnis von 0,96 liegt diese Kategorie von deutschen Städten zwischen beiden Extremen. Das Online-Angebotsverhältnis ist halbwegs ausgeglichen, dennoch leicht unter dem Bedarf. Beispielstädte wie Ludwigsburg (1,23 Treffer/Suche), Esslingen am Neckar (1,25) und Bad Friedrichshall (1,35) verdeutlichen, dass auch in dieser Stadtgröße die digitale Auffindbarkeit gezielt verbessert werden kann.
Matthias Lange, Gründer und Geschäftsführer bei Localyzer, kommentiert die Untersuchung:
„Unsere Analyse macht deutlich: Handwerk lässt durch mangelnde digitale Sichtbarkeit Potenziale vielfach ungenutzt liegen. Betriebe, die nicht online gefunden werden, existieren für viele Kund:innen schlicht nicht. Gerade in Metropolen müssen Handwerker:innen deshalb stärker auf digitale Präsenz setzen, um der hohen Nachfrage zu begegnen und die eigene Auslastung zu verbessern.“
Über die Untersuchung
Localyzer hat für die 10 größten Groß-, Mittel- und Kleinstädte Deutschlands mithilfe des Google-Suchvolumens und der Treffer im Gelbe-Seiten-Verzeichnis pro 1.000 Einwohner:innen für die gängigen Handwerksberufe (Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Fliesenleger, Parkettleger, Maler, Klempner, Elektriker, Tischler, Schlosser, Schornsteinfeger) die Treffer/Suche-Quote ermittelt.
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